Inflation ist die wirkliche Gefahr
Die Zollpolitik des amerikanischen Präsidenten Donald Trump hat bei Politikern, Unternehmen und Verbrauchern für Aufregung gesorgt, zumindest zeitweise. Auch an den Börsen kam es deswegen zu erheblichen Schwankungen.
Volatilität ist per se nicht negativ
Der Fachbegriff für derartige Schwankungen lautet Volatilität. Viele Privatanleger fürchten sich davor, weil sie damit starke Kursrückgänge und Verluste in Verbindung bringen. In der Wahrnehmung schenken wir negativen Ereignissen mehr Beachtung als positiven und so übersehen wir oftmals Aufschläge die nach oben gehen. Ist diese Volatilität per se negativ? Nein, das ist definitiv nicht der Fall.
Unterschätzte Inflation
Der deutsche Sparer setzt nach wie vor traditionell auf konservative Produkte aus dem Banken- und Versicherungsbereich, wie etwa Sparbuch, Festgeld oder Lebensversicherung. Ein Rückblick auf die letzten Jahrzehnte zeigt aber, dass damit nur in wenigen Marktphasen die erwirtschafteten Zinserträge die offizielle Inflationsrate deutlich übertroffen haben. Besagte Teuerungsrate ist allerdings nur die halbe Wahrheit - mehr dazu in folgendem Blogartikel. Die Inflation wird meist unterschätzt, erweist sich aber als wirkliche Gefahr für den Anleger und nicht wie vielfach angenommen schwankende Kurse.
Schwankungen und Rendite
Grundsätzlich gilt der Kaufmannsgrundsatz, dass eine höhere Volatilität mit einer höheren Rendite belohnt werden muss. Bei einem Blick in die Vergangenheit zeigt sich, dass sich die beiden wichtigsten Anlageklassen (auch Assetklassen genannt), nämlich Aktien und Anleihen grundliegend unterscheiden. Die Sicht auf beide Klassen beweist, dass Aktien stärkeren Schwankungen unterliegen als Anleihen. Doch wenig überraschend geht langfristig mit den Turbulenzen auch eine höhere Durchschnittsrendite einher.
Der o.g. Grundsatz sagt jedoch noch nichts über die Eignung der Anlage für den jeweiligen Anleger aus. Vielmehr kommt es darauf an konsequent die Chancen und Risiken der Anlageklasse abzuwägen und zu prüfen, ob die zu erwartende Rendite die damit einhergehenden Schwankungen ausreichend kompensiert. Die Anlageklassen stehen somit in Konkurrenz zueinander.
Auf die Mischung kommt es an
Vor allem für defensive Anleger gilt es zu beachten, dass Aktien insbesondere in ruhigen Marktphasen regelmäßig bessere Renditen im Verhältnis zum eingegangenen Risiko als Anleihen erbringen. Bonds wiederum zeichnen sich durch eine stetige und weniger volatile Entwicklung aus und können ein gemischtes Portfolio in Stressphasen beruhigen. Zumal Anleihen angesichts des Renditenniveaus erneut als echte Alternative taugen, anders als in der Null- und Niedrigzinsphase.
Risiken reduzieren und Chancen nutzen
Entscheidend bei der Zusammenstellung eines Portfolios ist, dass keine Anlageklasse dauerhaft dominiert, sondern - abhängig von der jeweiligen Marktphase - gewichtet wird. Auf diese Weise lassen sich mit Misch- (Multi-Asset-) Strategien Risiken reduzieren und gleichzeitig Chancen nutzen. Was beide Anlageklassen eint, und das ist eine gute Nachricht für defensive Anleger, dass es beiden gelingt den risikofreien Zinssatz regelmäßig zu übertreffen und dass es sich daher lohnt ein gewisses Maß an Schwankungen auszuhalten.
Professionelle Hilfe
Es gibt keine Anlagestrategie, die für jeden Anleger passt. Die Erfahrung zeigt, dass die selbst zusammengestellten Portfolios von Privatanlegern in den meisten Fällen eine geringere Rendite bei höherer Volatilität abwirft, als die von versierten Experten. Suchen Sie sich einen unabhängigen Spezialisten, mit dem es möglich ist ihre Finanzen zu regeln. Denn wenn die Depotzusammensetzung regelmäßig geprüft wird, können Sie ruhig schlafen und sich an Vermögenszuwächsen erfreuen.