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Berufsunfähigkeitsversicherung, Stefan Vetter, Ihr Makler in Wunsiedel, informiert aktuell über Geld- und Versicherungsangelegenheiten
Mai 07 2025

Lohnt sich eine Festgeldanlage?

Eine Festgeldanlage gilt landläufig als sicherer Weg um Kapital anzulegen und von Zinsen zu profitieren, anstatt überschüssige Gelder auf dem Girokonto liegen zu lassen. Speziell der risikoscheue Sparer schätzt eine Anlage mit festen Laufzeit und vereinbartem Zinssatz.

Schutz durch Einlagensicherung

Mit der Auszahlung am Ende der Laufzeit kann der Anleger rechnen, denn in Europa sind Vermögen durch die sog. Einlagensicherung bis zu einer Höhe von € 100.000 Euro gesichert. D.h. im Entschädigungsfall - sollte die eigene Bank Pleite gehen  - wird das Ersparte inklusive Zinsen ausgezahlt.

"Darüber hinaus kann es natürlich trotzdem zu Zahlungsausfällen kommen", betont Olaf Stotz, Experte für Geldanlage und Altersvorsorge an der Frankfurt School of Finance and Management. "Das heißt, wenn ich mehr als € 100.000 Geld auf das Festgeldkonto einzahle, und die Bank geht pleite, dann kann es durchaus sein, dass ich weniger als meine € 100.000 zurückbekomme. Es gibt Teile vom deutschen Bankensystem, die noch zusätzliche Sicherungssysteme haben, wie beispielsweise die Volks- und Raiffeisenbanken oder die Sparkassen."

Mangelnde Verfügbarkeit

Im Unterschied zum Tagesgeld ist das Guthaben, welches auf dem Festgeldkonto liegt, nicht täglich verfügbar. Wer also ein Festgeldkonto eröffnen möchte, muss sich bewusst sein, dass sein Kapital während der vereinbarten Laufzeit (beispielsweise zwei, drei oder fünf Jahre) nicht abrufbereit ist.

Wer Erspartes über einen längeren Zeitpunkt anlegt, sollte jedoch nicht nur auf Sicherheit achten, sondern auch die Inflation im Blick haben. Denn die Laufzeit des Festgeldes und damit die Laufzeit der Zinsen spielen eine entscheidende Rolle.

Marktphasen beachten

Herrscht im Kapitalmarkt eine Phase in der die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen erhöht und in Folge die Banken mehr Guthabenzinsen an den Sparer ausgeben, sind kurze Laufzeiten von Vorteil. Zwischen Juli 2022 und September 2023 stiegen die Leitzinsen von null auf 4,5 Prozent; in dieser Zeit konnte man sich mit kurzen Laufzeiten höhere Zinsen sichern.

Ist dagegen absehbar, dass die Zinsen wieder einbrechen, dann machen längere Laufzeiten mehr Sinn -  seit September 2023 senkte die EZB den Leitzins von 4,5 auf zuletzt 2,25 Prozent (Stand Ende April 2025). Da diese Zinssenkungen absehbar waren, haben viele Banken die Zinsen für Neuverträge schon vor den jeweiligen Zinsschritten der EZB gedrosselt. Die Talfahrt ist augenscheinlich noch nicht zu Ende, deshalb geht es vermutlich auch mit den Festgeld-Zinsen weiter nach unten.

Festgeld ist Kaufkraftvernichtungsmaschine

Leider wird häufig die bereits erwähnte Inflation gänzlich außer Acht gelassen. Dazu ein kleines Rechenexempel: Bei einer Anlage von € 10.000, die mit einem Zinssatz von 2,2 Prozent p.a. für fünf Jahre angelegt wird, beträgt der reine Zinsertrag ohne Zinseszinseffekt € 1.100. An dieser Stelle sollte noch erwähnt werden, dass Zinserträge steuerpflichtig sind, wenn sie den Freibetrag für Ledige in Höhe von € 1.000 bzw. € 2.000 für Verheiratete überschreiten. Stellt man nun den Ertrag auch noch in Relation zur Inflation, dann liegt der Realzins bzw. der Ertrag im Minusbereich.
Wichtig zu wissen: die offizielle Inflationsrate ist manipulierbar - siehe dazu folgenden Blogartikel.

"Und dann wird das Festgeldkonto schnell zur Geldvernichtungsmaschine oder besser ausgedrückt zur Kaufkraftvernichtungsmaschine", so Stotz. "Sie haben zwar nominal gesehen jedes Jahr immer ein bisschen mehr Geld in der Tasche, können sich aber immer weniger davon kaufen. Und das Problem, hatten wir in den letzten 15 Jahren sehr extrem: Der Ausgleich der Inflation durch die Festgeldverzinsung hat nicht mehr stattgefunden."

Alternative Investmentfonds

Eine Alternative zum klassischen Festgeldkonto stellen Investmentfonds dar. Es wird unterschieden zwischen Geldmarkt-, Anleihen-, Misch- oder Aktienfonds, die Anleger an der Börse jederzeit kaufen und verkaufen können. Die individuelle Aufteilung richtet sich nach zeitlichem Horizont, Erfahrung, Risikoneigung und sonstigen Kapitalanlagen und lässt sich am besten mit einem versierten Berater bestimmen. Geldmarktfonds ergeben im Regelfall eine minimale Mehrrendite als klassische Bankanlagen. Langfristig betrachtet bieten nur Aktien bzw. Aktienfonds einen Inflationsschutz, da es sich um eine Beteiligung am Produktivvermögen handelt. Die Geschichte zeigt, dass mit dieser Anlageform die Renditen aller anderen Anlageformen geschlagen werden.  

Sondervermögen

Sehr wichtig ist in diesem Zusammenhang die Definition des Begriffes Sondervermögen. Investmentfonds werden von sog. Kapitalverwaltungsgesellschaften (KVG) oder Fondsgesellschaften herausgegeben. Sie sind vom Kapital der Gesellschaft getrennt. Deswegen spricht man vom Sondervermögen. Diese Regelung gilt nur für offene Investmentfonds. Eine Insolvenz der Investmentgesellschaft schlägt nicht auf das Sondervermögen durch, so dass voller Anlegerschutz unabhängig von der Anlagehöhe besteht.

 

 

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